Uns als Veteranen zu bezeichnen ist schon eine Frechheit, aber trotzdem nahmen Volker Reudenbach, Gerold Og-Wannhoff und Maik Apelt in diesem Jahr an den European Veterans Championships 2019 (Senioren Europameisterschaften) vom 01.07. bis 06.07.2019 in der ungarischen Hauptstadt Budapest teil. Mit knapp 3300 Teilnehmern aus 42 Ländern und an 130 Tischtennisplatten, war dieses die größte EM der Senioren aller Zeiten.

 

Volker und Gerold fuhren die knapp über 1000 km mit dem PKW und ich legte die Strecke in knapp 1,5 h mit dem Flugzeug zurück. Da ich bereits am Samstag anreiste, sondierte ich die Lage, und was soll man sagen, es war sonnig und sehr warm. Das war schon mal ein Vorgeschmack auf die kommenden Tage.

Sonntagmorgen ging ich zur Akkreditierung und wartete dann auf die Beiden anderen im Hotel. Nach deren Eintreffen wurden die Sportsachen gepackt und zuerst die Formalitäten geklärt und dann die erste Trainingseinheit in Angriff genommen. Da ca. 1/3 der Teilnehmer der EM aus Deutschland war, blieb es nicht aus, dass man an den Nebentischen viel Deutsch hörte. Das schon am ersten Trainingstag Volker und Gerold zu einem Doppelspielchen heraus gefordert wurden, ist auch nicht so schlimm. Aber nach dem Austausch der üblichen Informationen, wie Spielklasse im täglichen Leben, Startklasse bei der EM und  Herkunft, zu erfahren, dass gerade die Beiden Gegner aus der verbotenen Stadt stammten war schon ein „herber Rückschlag“. Naja was solls, das Spiel wurde auch nach den ersten Beiden Sätzen abgebrochen, da noch Vorbereitungen für die Eröffnungsfeier getroffen werden mussten in der Halle. Diese Feier schenkten wir uns und gingen lieber zum gemütlichen Teil über (Restaurant) und damit in die direkte Vorbereitung auf den Montag, an dem Gerold und Volker Ihre Gruppenspiele im Einzel haben sollten.

Los ging es mit Gerold um 09:00 Uhr. Sein erstes Einzel verlor er gegen einen Verbandsligaspieler aus Deutschland relativ deutlich. Ebenso deutlich gewann er gegen einen Slowaken und hatte damit die Chance durch einen Sieg im Dritten Spiel die Hauptrunde zu erreichen. Er holte auch alles aus sich heraus, musste sich aber im Fünften Satz einem Engländer geschlagen geben. Die Spiele vom Gerold waren gegen 11:00 Uhr zu Ende. Da Volker seine Vorrunde erst um 19:50 Uhr angesetzt war, füllten wir die Zeit mit einem ausführlichen Bummel durch Budapest und einem Mittagessen direkt an der Donau.

So gestärkt trat dann Volker zu seiner Vorrunde an. Allerdings machte sich der lange Tag schon bemerkbar, denn seine ersten Beiden Spiele gegen einen Slowaken und einen Tschechen verlor Volker. Da er sich damit nicht zufrieden geben wollte, sammelte er Seine Energie vor dem letzten Spiel gegen einen Franzosen und fegte diesen mit 3:0 von der Platte. Damit ging ein etwas durchwachsener erster Turniertag kurz nach 22:00 Uhr zu Ende und der nächste Tag sollte das Doppel der Beiden und das Einzel und Doppel von mir bescheren.

Los ging es um 09:00 Uhr mit einer Enttäuschung, da leider der Konkurrent aus Slowenien nicht erschien und damit nur noch 2 Einzel zu spielen waren. Das Erste Spiel verlor ich gegen einen unangenehmen Abwehrspieler aus Polen.  Dieser gewann auch sein zweites Spiel gegen einen Litauer. Damit entschied sich in meinem zweiten Einzel gegen jenen Litauer, ob ich in die Hauptrunde einzog oder in der Trostrunde weiter spielen würde. Nachdem in die anfängliche Nervosität abgelegt und mich an die Umstände in der Halle gewöhnt hatte, gewann ich nach verlorenem ersten Satz das Spiel mit 3:1. Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass im Vierten Satz die volle „Scusi“ Ladung meinen Gegner traf und er darüber nicht erfreut war.

Als nächstes spielte ab 11:30 Uhr die Doppelpaarung Reudenbach / Og-Wannhoff. Im ersten Spiel konnten Sie gegen ein deutsches Doppel überzeugen. Gegen ein starkes kroatisches Duo hatten Sie im zweiten Spiel keine Chancen. Damit blieb das Dritte Spiel und es warteten zwei Norweger. Nach ausgeglichenem Spiel mussten Sie aber leider gratulieren.

Um 16:30 Uhr war es dann Zeit für mich und meinen Doppelpartner Thomas Karl. Leider hatten wir kaum Möglichkeit uns in irgendeiner Weise ein zu spielen und daher gingen die ersten Beiden Spiele gegen ein türkisches und ein ungarisches Doppel deutlich verloren. Im Dritten Spiel klappte es etwas besser, aber nach Fünf knappen Sätzen mussten wir uns wiederum geschlagen geben. Damit war auch der zweite Turniertag erledigt und es wartete der Spielfreie Mittwoch auf uns.

Volker und Gerold erkundeten bei ca. 32 °C die ungarische Hauptstadt auf eigene Faust und entdeckten so manches Kleinod, wie z.B. ein Beer SPA. Ich nahm an einer 8 stündigen geführten Stadtrundfahrt teil und man sah so einige Ecken der durchaus schönen Stadt.

Am Donnerstag fanden dann die Einzelspiele der Haupt- und Trostrunde statt. Den Auftakt machte Gerold um 11:00 Uhr gegen einen Niederländer. Dieser spielte ziemlich hektisch und Gerold lies sich anstecken und es ging schief für Ihn.

Ich musste dann um 12:30 Uhr an einem der Tische spielen, an dem ein Offizieller zählte. Eine ungewöhnliche Situation zumindest für mich. Mein Gegner ein Ungar war zwar stark, aber nicht unschlagbar. Nach den ersten Beiden zu 9 verlorenen Sätzen gewann ich den Dritten mit 14:12, aber verlor den Vierten deutlich.

Nun war Volker an der Reihe und er setzte zu einem Siegeszug an, der erst in der Runde der letzten 16 „unglücklich“ endete. Aber eins nach dem anderen. Erster Gegner  um 14:30 Uhr in der Runde der letzten 128 war ein jamaikanischer Britte. Dieser stellte keine große Hürde dar. Ganz im Gegensatz zum Spanier in der Runde der letzten 64 um 17:30 Uhr. Volker musste kämpfen, biss sich in das Spiel rein und gewann nach Abwehr von Matchbällen mit 12:10 im Fünften. Als nächstes wartete in der Runde der Letzten 32 um 19:30 Uhr ein Deutscher. Dieser wurde vom souverän aufspielenden Volker klar mit 3:0 in Seine Schranken gewiesen.

Das letzte Spiel des Abends war um 20:30 Uhr in der Runde der Letzten 16 gegen einen Schweden. „Unglücklich“ an diesem Spiel waren die Umstände. Die Platte stand so ungünstig, dass praktisch während des gesamten Spiels Tohuwabohu um die beiden Spieler herum war. Diejenigen, die die engen Gänge zwischen den Absperrungen kennen, können sich vorstellen, was um die Platte los war. Volker haderte außerdem ein wenig mit seiner Vorhand, die nicht so dass machte, was er wollte. Alles in allem verlor er knapp 13:11, 9:11, 11:9, 2:11 und 6:11 gegen einen nichtsdestotrotz starken Gegner. Der dritte Turniertag endete dann für uns in einem Dönerimbiss. Es war nämlich mittlerweile nach 22:00 Uhr und die normalen Restaurants hatten bereits geschlossen.

Am Freitag fanden die Doppel leider parallel 12:30 Uhr statt. Daher konnten wir uns nicht gegenseitig unterstützen.

Ich verlor mit Thomas auch das Vierte Doppel gegen eine Paarung aus Finnland. Damit war mein Turnier beendet.

Dagegen konnten Volker und Gerold ihr Doppel gegen zwei Italiener, wenn auch knapp, aber gewinnen und spielten in der nächsten Runde um 14:00 Uhr, am gleichen Tisch wie Volker am Abend zuvor, gegen zwei Franzosen. Das Ergebnis war leider das Selbe. Die Beiden mussten nach drei knappen Sätzen gratulieren.

Damit endeten zumindest vorerst die internationalen Auftritte des TTC Eschmar.

Der Freitag wurde dann ausklingen gelassen und am Samstag schauten wir uns die Finals aller Klassen an. Sonntag bedeutete dann Rückreise und eine schöne sportliche Reise fand Ihr Ende.

 

Wir bedanken uns bei allen, die uns am WhatsApp Liveticker die Daumen gedrückt und unterstützt haben.                                                     (MA)